Wie fing es an? Im Jahr 1979 trafen sich die Seligenstädter Frauen Franziska Hutzler, Roswitha Schnitzler, Inge Dittler, Mitzi Heberer, Uschi Huwald, Gudrun Binsack, Elisabeth Nessel, Irene Schmidt, Anni Holstein und Ursula Fichtner um für sich und ihre Kinder zur Teilnahme am Geleitszug eine Tracht zu sticken und zu nähen. Das Ergebnis wurde in einer Stickstube auf dem Martkplatz präsentiert. Daraus entwickelte sich das Klatschmohn-Dorf, das alljährlich um die Linde herum beim Geleitsfest aufgebaut war.
Das Klatschmohn-Dorf erfreute Seligenstadt und seine Besucher 10 Jahre lang mit steigender Beliebtheit. Allerdings war der Platz und der mangelnde Einfluss auf die übrige Gestaltung des Marktplatzes ein großes Hindernis für die Weiterentwicklung der Gruppe. Als sie im Jahr 1992 die Erlaubnis erhielt, in der wunderschönen Atmosphäre des Klosterhofes den Zunft- und Handwerkermarkt auszurichten, war dies der Beginn der Öffnung aller Liegenschaften der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen für die gelegentliche Nutzung durch die Bevölkerung.
Das von Dr. Mathieu in uns gesetzte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit haben sich für beide Seiten als fruchtbar erwiesen, denn mit den Erlösen der Märkte wurden u.a. die Strahlenmadonna, die Wetterfahnen sowie die Skulpturengruppe über dem Prälatureingang restauriert und für den Weinkeller ein mächtiger, schmiedeeiserner Leuchter gespendet. Im Jahr 2020 wird der Verein vierzig Jahre alt werden und während dieser Zeit sind noch viele Spenden für den Erhalt der großartigen Klosteranlage hinzugekommen.
Der Zunft- und Handwerkermarkt hat sich zu einem historischen Markt entwickelt, der alle 2 Jahre eine gleichbleibend große Schar interessierter und begeisterter Besucher anzieht. Ausgesuchte Handwerker, die ihr Können mit Liebe und Profession zeigen und erklären, dazu die ihrem Handwerk entsprechende Kleidung tragen und die Ausstattung der Stände mit alten Gerätschaften, die immer großartigen Spielleute, Gaukler und Artisten garantieren den großen Erfolg des Marktes.